JULI
2003

 
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viventura-Reisen

Die Quadratur des Waldes oder: Ein Ingenieur in der Wildnis

siehe auch: "Outdoor" - Wildnis für Anfänger

Schweden, mit knapp 25 kg auf dem Rücken, das bedeutet Reduktion der gewohnten Haushaltseinrichtung um den Faktor 100. Mit lediglich 0,1 mm Zeltplane nahezu schutzlos den Naturgewalten ausgesetzt. Eine Aufgabe, die das Letzte von einem fordert und den Menschen an seine äußersten Grenzen zwingt.
Vor den Genuß haben die Götter den Schweiß gesetzt. Das ist bei den schwedischen Gottheiten leider auch nicht anders. 2 Kilowatt, normalerweise verfügbar auf Knopfdruck, nimmt in Holzscheit-Einheiten ungeahnte Größen an. Den Wirkungsgrad bei der Energieumformung erfährt man in Form von Rückenschmerzen und peinigenden Blasen.
Der erwähnte Knopfdruck gestaltet sich mit nassem Holz noch ungemein anstrengender als ohnehin aufgrund der Abwesenheit desselben. Das Prinzip der Verbrennung als Reaktion mit reichlich zuzuführendem Luftsauerstoff endet schnell in einer Mischung von Hyperventilation und bewußtseinstrübenden Schwindelgefühlen.
Zumindest erleichtert das Vorhandensein einer hohen Exothermie die weitere Essenszubereitung in Form einer Zuführung der im Vorfeld schweißtreibend erzeugten Primärenergieträger. Die selbe Exothermie sorgt aber aufgrund ihrer wesenstypischen hohen Energiefreisetzung für mitunter langanhaltende Schmerzempfindungen, die sich nur durch geschickte Ausnutzung von Wärmeleitungs- und -strahlungsgesetzen vermindern, nie jedoch ganz eliminieren lassen.
Der einzig energieabgebende und gleichzeitig angenehmste Teil bildet den kurzen, dennoch stets lohnenswerten Höhepunkt in der Schrittkette der Nahrungsaufnahme. Die Dauer der als angenehm empfundenen Phase steht jedoch im krassen Missverhältnis zur insgesamt notwendigen Zeitspanne.

Die Erfindung eines der bedeutendsten Haushaltsgeräte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts macht durch seine für Wanderrucksäcke nahezu unveränderliche Ortsgebundenheit wohl am unangenehmsten auf sich aufmerksam. Die zeitliche Nähe zur vorangehenden magenfüllenden Erquickung lässt diesen letzten Teil durch die Wirkung der reichlich ausgeschütteten Glückshormone etwas weniger belastend erscheinen.

Wer mehr lesen will: www.magnus-marks.de

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