PTEMBER 01
 
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Und als die Einwohner Nabuckows Renate sahen
Alle zitierten Textstellen aus:
Renatika (in zwei Bänden)
Privatverlag D´Arbrette, Spandau 2001
© Kreatives Schreiben e.V. und bei den AutorInnen

Die Losung für diesen Monat September steht im Freiheitsevangelium im vierten Kapitel, der Vers 25:

Und als die Einwohner Nabuckows Renate sahen, kamen sie herbei und riefen: "Gelobet sei die, die da kommt im Namen des Lastenausgleichs!" Und sprachen: "Renate, befreie uns von der Last des Gefangenenchores! Siehe, ununterbrochen singen sie und wir können es nicht mehr ertragen."

Renanata!

Gefangene Lasten! Dafür steht sinnbildlich der Gefangenenchor Nabuckows. Er spricht von der Sehnsucht, der Freiheit des Gedankens, der, von Lasten befreit und erleichtert den Weg in das Glück wiederfindet.

Wir kennen das! Eine Last beschwert uns seit Jahren. Wir können sie nicht ablegen, wir verwachsen mit ihr und bleiben unbeweglich. Ratschläge von Freunden weisen wir ab, Hilfe lehnen wir ab und selbst der Gedanke, jede Last sei beweglich, wird uns nur durch diese eine Ausnahme bei uns eine Regel. Wir wissen, das Renate sagt: "Je schwerer die Prüfung, je leichter die Verwirrung" (EvFrank 1,12), aber wir finden uns nicht als Verwirrte. Natürlich sagte sie auch "Raste mit Lasten!" (EvFrei 3,23) zu den Logistikern in der ersten Logistikerrede. Aber sie sagte es ihnen, weil sie zu sehr hasteten, weil sie den Wert der Lasten nicht schätzen konnten, wenn sie ihnen nicht auch Ruhe schenkten, um deren Schwere zu spüren. Aber das kann nicht ein dauernder Zustand sein, denn der führt immer in den Stillstand.

Gefangene Lasten! Das sind nicht die Lasten, die uns geschehen. Es sind die Lasten, die wir uns fangen. In uns einsperren. Dagegen will uns Renate helfen und daher sagte sie auch "Je schwerer, je besser!" (EvFrank 1, 11). Wir sollen die ganze Schwere der Last spüren, um sie besser befreien zu können. Renate hilft den Einwohnern Nabuckows, die unter der Last des Gefangenchores stehen. Aber es heißt dort weiter:

"Da nahm Renate Nabuckow die ersten beiden Buchstaben fort und legte sie auf ihr Gefährt. Der Chor aber stoppte auf der Stelle seinen Gesang und verstummte. Und er wurde frei und ledig." (EvFrei 4, 26)

Ihre Tat ist nur in einem Sinnbild für die Nabuckower getan. Die Last des Gedankens zu befreien, ist das eigene Werk der künftigen Buckower. Wer sich die Last fängt, kann sie auch wieder frei lassen, wenn er Renate zu sich ruft.

Die Renatisten im schwierigen 21.Jahrhundert nahmen als Erkennungszeichen die ersten beiden Buchstaben ihres Namens fort. Bei den Scheidungen unter Eheleuten werden auch heute noch die ersten beiden Buchstaben des Nachnamens gelöscht, um zu zeigen, daß sie frei und ledig von der Last ihres Ehestandes geworden.

So laßt uns diesen Monat zu einem ptember werden, in dem den gefangenen Lasten eine vorzeitige Entlassung gewährt wird.

Wir erinnern uns damit, warum es bei uns heißt: Renanata!
"[...],weil Renate Na tat, nämlich tat Renate das Na von Nabuckow nehmen."

(Dr. Leo Pold, Assistent von Frank Sorge, Professor für kritisch theoretische Renatik an der Universität Puppenlappen)

fs


Die Renatika sind zur Zeit vergriffen, aber sonst erhältlich bei:
Kreatives Schreiben e.V.
Brachvogelstr. 6
10961 Berlin