Die Monatslosung der Renatuther Brüderversammle für Januar 
            steht im 1. Kapitel des Franken Evangeliums der Renate:
          
           So wie ein Schaf zum Schlächter gefahren 
            wird,
            Wie ein verseuchtes Tier verbrannt wird,
            So war es auch mit Renate;
            Sie ließ sich hinschlachten für uns. (EvFrank 
            1,16)
          
            Meine Töchter, liebe Brüder!
            
            Die Ausbreitung der BSE-Seuche, im Volksmund Rinderwahnsinn 
            genannt, erregte in den Jahren 2000/01 großes Aufsehen. Eine 
            breite öffentliche Diskussion setze ein, die nach den tiefen 
            Ursachen der Krise suchte. Dabei ging es bald um die Umstände 
            der Tierhaltung. Die erwiesen sich als recht unappetitlich. Manchem 
            wurde zum ersten Mal klar, daß das Fleisch am Ende mehr kostete 
            als das, was an der Ladenkasse dafür bezahlt werden mußte. 
            Die Umstände industrieller Fleischproduktion der Jahrtausendwende 
            zeigten sich in ihrer ganzen Mitleidlosigkeit. War es noch vertretbar, 
            daß Tiere, die Pflanzenfresser waren, das Fleisch der eigenen, 
            noch dazu kranken Artgenossen vorgesetzt bekamen?
            
            Wissenschaftlich ist dagegen nichts einzuwenden - wird man vielleicht 
            noch heute sagen können. Eiweiß ist Eiweiß, egal 
            wo es herkommt. Doch viele Menschen hatten das Empfinden, daß 
            da eine Grenze überschritten worden war. Darf die Wissenschaft, 
            gepaart mit Profitdenken wirklich das letzte Wort haben, wenn es um 
            das Verhältnis zu unseren Mitwesen, den Tieren geht? Das obige 
            Renatika-Wort will uns eine Leitlinie sein. Sicherlich ist der Mensch 
            ein Allesfresser, so dienen ihm auch Tiere zur Nahrung. Das bleibt 
            bestehen. Der Lastenausgleich in Renate verbietet aber jeglichen Zynismus 
            im Umgang mit den Mitwesen des Menschen. Fleisch ist Fleisch, 
            hätten die Renatisten der ersten Stunde auch denken können. 
            Aber sie setzten die verseuchten Tiere mit der durch die Lakarier 
            geschundenen Renate gleich. Schlachten ist schlimm genug. Es soll 
            den Menschen aber nicht verführen, seine Mitwesen zu verhöhnen, 
            wie es die Lakarier mit Renate taten. Damit stünde seine eigene 
            Würde auf dem Spiel, und seine Verantwortung für den Lastenausgleich 
            in Renate könnte er nicht gerecht werden.
            
            Renanata!
            
            Theodora Jänicke.