Nach der Französischen Revolution setzt ein schneller gesellschaftlicher 
            Wandel ein, gezeichnet von Krisen, Revolutionen und Kriegen. Die Erwartungen 
            von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit erfüllen sich nicht. 
            Dennoch ist der Wert des Individuums nun in den Mentalitäten 
            verankert. 
            
            Romantik in Deutschland (1800-1830)
            
            Nach der vernunftbetonten Kunst des Klassizismus wird das subjektive 
            Empfinden zum neuen Ideal der Kunst erklärt. In der krisengebeutelten 
            Zeitenwende bleibt den jungen deutschen Künstlern nur der Rückzug 
            in die Gefühlswelt. Ihre Bilder drücken die Sehnsucht nach 
            längst vergangenen Zeiten aus; das Mittelalter etwa wird als 
            Zeit des Einklangs von Mensch und Umwelt verklärt. Bevorzugtes 
            Genre ist die Landschaftsmalerei: Die Natur wird zum Spiegel der Seele, 
            zum Bereich ohne Grenzen.
            
            Caspar David Friedrich malt metaphorische Landschaftsbilder wie Einsamer 
            Baum. Auch der Maler und Architekt Karl Friedrich Schinkel widmet 
            sich der (Stadt-) Landschaftsdarstellung: Gotischer Dom am Wasser.
            
            Als "Biedermeier" bezeichnet man die Jahre 1815 bis 1848. 
            Im Zuge der Restauration werden die emanzipatorischen Ideen der Romantik 
            zurückgedrängt. Ohne Möglichkeit zur politischen Teilnahme 
            zieht man sich in die eigene Stube zurück. Die Kunst setzt deshalb 
            verstärkt auf Interieursdarstellungen.
            
            Beispiel dafür sind die ironischen Genrebilder von Carl Spitzweg, 
            allen voran Der arme Poet.
            
            Romantik in Frankreich (1815-1850)
            
            Ähnlich wie in Deutschland vollzieht sich auch in Frankreich 
            nach den Befreiungskriegen eine Restauration. Napoleon ist gefallen, 
            die Republik wandelt sich wieder in eine Monarchie, und viele Errungenschaften 
            werden rückgängig gemacht. Die französische Romantik 
            zeichnet sich vor allem durch ihre Themenwahl aus: Sie favorisiert 
            wilde Abenteuer und exotische Länder.
            
            Eugène Delacroix verschreibt sich den Reflexen von Bewegung, 
            Farbe und Schatten. Sein berühmtes Werk Die Freiheit führt 
            das Volk malt er anläßlich der Julirevolution von 1830. 
            Théodore Géricault fällt durch bewegte Kompositionen 
            und ungewöhnliche Motive auf. So wählt er für sein 
            Gemälde Das Floß der Medusa einen realen Schiffbruch 
            zum Thema.
            
            aw