JANUAR 01
 
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LITERATUR


High Fidelity
Nick Hornby
"High Fidelity"
Knaur Lemon, 1999 (Original 1995)
DM 16,90

In seinem tiefsten Innern ein Teenager geblieben, besitzt der Mittdreißiger Rob einen abgedrehten Plattenladen mit noch verrückterer Stammkundschaft. Seine Erfahrungen mit Frauen verlaufen immer nach demselben Schema, alles in allem sind sie zu schnell wieder vorbei. Als seine dann doch langjährige Freundin Laura mit dem Nachbarn durchbrennt, dem die beiden nachts immer beim Sex zuh�ren konnten - mu�ten -, beginnt Rob �ber sich nachzudenken. Eine Ver�nderung mu� her! Aber den Laden nach all den Jahren aufzugeben, f�llt einfach zu schwer. Hornbys Roman �berzeugt durch gute Lesbarkeit und hohen Unterhaltungswert. Selbst die Tristesse eines Londoner Sonntagnachmittags versteht er auf eine Art zu beschreiben, da� das Damoklesschwert der Depression ins Leere treffen und der Erheiterung weichen mu�. Auch ohne fundierte und detailgenaue Kenntnisse der unz�hligen geschickt in die Handlung eingebauten Musikst�cke ist das Buch ein Genu�, der Leser kann sogar noch etwas lernen. (Um den �berblick nicht zu verlieren, findet sich am Ende eine vorbildliche Liste mit Erkl�rungen zu Doppeldeutigkeiten, englischen Redewendungen etc.) Man mu� das Buch nicht gelesen haben, aber zur Abwechslung kann es entspannend sein, sich mit den Problemen anderer zu besch�ftigen.

P.S.: Der Film verlegt die Handlung sinnentleerterweise nach New York. Was das soll, bleibt nach wie vor ein Rätsel. Eine britischere Geschichte kann es kaum geben.

mp