JULI
2003

 
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LITERATUR


Literarisches U-Bahn-Fahren in Milano

Nicht allein wegen der berühmten Scala gilt Mailand als kulturelles Highlight Nord-Italiens - auch wenn die Mode- und Industriestadt in der Konkurrenz mit Rom, Florenz oder Venedig oft hinten ansteht.

Nun gibt es in Mailand bereits im zweiten Jahr ein nichtkommerzielles Literaturprojekt, das alle U-Bahnnutzer der lombardischen Metropole erfreut. An vielen U-Bahn-Stationen der Mailänder Metro liegen kleine Leihhefte in einer Juke-box-lettari aus. Kurze Erzählungen sind hier ansprechend in Größe der hierzulande bekannten Reclam-Klassiker auf Papier gebannt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gesponsert wird das Projekt von zwei Werbeträgern und den Mailänder Verkehrsbetrieben ATM (Azienda Trasporti Milanesi). Kuratoren des Projektes sind Davide Franzini und Oliviero Ponte di Pino. Heft 13 gibt eine Gebrauchseinweisung für die Nutzung dieser unterirdischen Literatursammlung.

Einziger Wehrmutstropfen dieser schönen Aktion: die Erzählungen und Hefte werden allein in Italienisch publiziert. Auch die Website des Projekts bleibt nur Italienisch-Könnern vorbehalten. Aber vielleicht findet diese unterirdische Literaturförderung ja Nachahmer auch hierzulande. Kreative Literaten und innovative Verkehrsbetreiber sind gefragt!

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