OKTOBER
2002

 
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MEDIEN


"About a Boy"
"About a Boy"
Paul & Chris Weitz
USA/GB 2002


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In Paul und Chris Weitz’ Verfilmung von Nick Hornbys Erfolgsroman „About a Boy“ treffen ein kindischer Narziß und ein einsames, altkluges Kind aufeinander - was eine „éducation sentimentale“ der besonderen Art nach sich zieht.

Will ist Ende Dreißig und überzeugter Single. Er lebt von den Tantiemen eines Weihnachtslieds, das sein Vater vor Jahren schrieb - was ihm ein komfortables, streßfreies Leben ohne jegliche Verantwortung ermöglicht. Nachdem ihm einige besitzergreifende Ex-Freundinnen das Dasein versauerten, konzentriert er sich auf alleinstehende Mütter, die sexuell ausgehungert, aber emotional schon gebunden - und deswegen unkompliziert sind. In einer Selbsthilfegruppe für alleinerziehende Elternteile, in die er sich mit einem fiktiven Sohn eingeschlichen hat, lernt er die attraktive Blondine Suzy kennen. Bei einem Rendezvous, einem Picknick mit Kindern, lernt er den Sohn von Suzys Freundin Fiona, den 12jährigen Markus, kennen.

Markus durchkreuzt Wills Romanze mit Suzy und versucht, ihn mit seiner depressiven Mutter zu verkuppeln. Auch wenn diese Pläne scheitern, entwickelt sich zwischen dem egozentrischen Will und dem Außenseiter Markus eine Freundschaft. Will rettet Markus vor einem Mob grausamer Mitschüler und versucht, ihm beizubringen, wie man cool wird - wenn auch mit mäßigem Erfolg. Markus lehrt Will, Verantwortung zu übernehmen.

„About a Boy“ ist eine amüsante Komödie, die egoistische Hedonisten, feministische Amazonen, Gluckenmütter und militante Aktivisten jeder Art auf die Schippe nimmt. Hugh Grant, der sich seit „Bridget Jones“ auf den Rollentyp sympathisches Arschloch verlegt hat, liefert als Will eine komödiantische Glanzleistung ab. Nur die wunderbare Toni Colette stiehlt ihm als psychisch labile Fiona die Schau. Ihren herrlich unglamourösen Auftritt kommentierte sie lakonisch: „Depressionen sind nun mal nicht hübsch.“ Die geschickt kalkulierten Gags trösten darüber hinweg, daß der Film über weite Strecken vorhersehbar ist und nur auf ein sentimental-versöhnliches Ende hinarbeitet.

vh

About a Boy

Will is thirty something and single out of conviction. He lives on the royalties of a Christmas song his father wrote years ago - which enables him to leed a comfortable life without duties and obligations. Since some much too affectionate ex-girlfriends made his life go sour, Will concentrates on single Mums who are sexually famished, but emotionally already bound - and therefore uncomplicated. In a group for single parents - where he crept into with a fictive son - he meets an attractive blonde called Suzy. When he dates her - at a picknick with children - he gets to know Markus, the 12-year-old son of Suzy’s friend Fiona.

Markus thwarts Will’s romance with Suzy and tries to couple him with his depressive mother. These plans fail, but egoist Will and outsider Markus become friends. Will rescues Markus from a mob of brutal schoolmates and tries to teach him how to be cool - with a modest success. Markus shows Will how to take responsibility.

“About a Boy” is an amusing comedy which makes fun of selfish hedonists, feminist warriors, overcaring mothers and militant activists of all shades. Hugh Grant, who plays parts of nice assholes since his success in “Bridget Jones”, gives a great comic performance. He is only ecclipsed by gorgeous Toni Colette as psychically unstable Fiona. She comments laconically on her wonderfully unglamourous appearance: “Well, depressions are not pretty.” The well calculated gags make you forget that the film is relatively predictible and only struggles towards a sentimental-conciliatory end.

vh