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Katharine Hepburn – die fastende Boa Constrictor
Katharine Hepburn
* 1909

"Ich bin nicht nur Schauspielerin, sondern auch eine Persönlichkeit. Zeigen Sie mir eine Schauspielerin, die keine Persönlichkeit ist, und ich zeige Ihnen eine Frau die kein Star ist."
Katharine Hepburn

Der amerikanische Regisseur George Cukor nannte Katharine Hepburn, mit der er in zahlreichen Filmen zusammenarbeitete – bei aller Wertschätzung – „eine fastende boa constrictor“. Sie war dafür bekannt, daß sie sich in Verhandlungen mit Studios, Agenten, Regisseuren und Drehbuchautoren unnachgiebig und kompromißlos zeigte. Diese Hartnäckigkeit kam aber meist der Qualität ihrer Filme und ihrer Rollen zugute. Sie wollte Kunst schaffen, nicht Massenunterhaltung auf niedrigem Niveau. Katharine Hepburn wurde 1995 im Guardian von 50 internationalen Kritikern und wenige Monate später von der Zeitschrift Time Out zum größten weiblichen Filmstar aller Zeiten gewählt. – Eine Schauspielerin, die wegen ihrer Charakterstärke, ihres politischen Engagements und ihres großen Talents fast sieben Jahrzehnte die Öffentlichkeit faszinierte.

Kate – wie sie von ihrer Familie genannt wird – wurde am 12. Mai 1907 in Hartford, Conneticut als Tochter des Urologen Dr. Thomas Norval Hepburn und der Frauenrechtlerin Martha Houghton geboren. „Mother“ und „Dad“ beeinflußten sie wesentlich. Von ihnen übernahm sie das Interesse an Politik und ihre feministische Einstellung. Nach dem Besuch des Frauencolleges Bryn Mawr faßte sie den Entschluß Schauspielerin zu werden. Eine Berufswahl, die ihr Vater für nicht viel erstrebenswerter hielt als Prostitution. Sie spielte in New York Theater und feierte erste Erfolge als Linda Seton in „Holiday“ und als Antiope in „The Warrior’s Husband“.

1932 reiste sie zum ersten Mal nach Hollywood. Bereits für ihren ersten Film „A Bill of Divorcement“ (Eine Scheidung) erhielt sie hervorragende Kritiken. Für die Darstellung der jungen Schauspielerin Eva Lovelace in ihrem dritten Film „Morning Glory“ (Morgenrot des Ruhms) an der Seite von Douglas Fairbanks jr. und Adolphe Menjou bekam sie 1933 den Oscar. Ihm folgten noch drei weitere: 1967 für „Guess, Who’s Coming for Dinner?“ (Rat mal, wer zum Essen kommt), 1968 für „The Lion in Winter“ (Der Löwe im Winter) und 1981 für „On Golden Pond“ (Am goldenen See). Mit ihren vier „Academy Awards“ und zwölf Nominierungen ist sie der Oscar-Champion Hollywoods.

Hepburn behauptete sich gegenüber den größten Schauspielern ihrer Generation – mit der ihr eigenen Mischung aus Arroganz und Charme. Sie bezauberte Charles Boyer, Cary Grant, James Stewart, Robert Taylor, Humphrey Bogart, Laurence Olivier – und Spencer Tracy. Tracy war in neun Filmen und 27 Jahre lang im wirklichen Leben Kates Partner. Zu Hepburns unvergeßlichen Rollen zählen die extravagante Susan Vance in „Bringing up Baby“ (Leoparden küßt man nicht), die kapriziöse Tracy Lord in „The Philadelphia Story“ (Die Nacht vor der Hochzeit), die Politkolumnistin Tess Harding in „Woman of the Year“ (Die Frau, von der man spricht), die Missionarin Rose Sayer in „African Queen“ und die alte Jungfer Lizzie Curry in „The Rainmaker“ (Der Regenmacher).

In „Pat und Mike“ sagt Spencer Tracy über Katharine Hepburn: „Nicht viel dran an ihr, aber das, was dran ist... ist auserlesen.“ Sie ist und bleibt eine der eigenwilligsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte. Als sie nach New York ging, um Schauspielerin zu werden, sagte ihr Vater: „Geh und mach dir ein interessantes Leben.“ Sie folgte seinem Rat – und machte damit auch unser Leben interessanter, indem sie uns unvergeßliche Filme schenkte.

vh