| JULI | 
| 2005 | 
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|  Delmenhorster 
          Nächte: "Sarah & Marc in Love" | |
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| Am Dienstagabend 
          war es endlich soweit, die von Pro7 im großen Stil gehypte erste 
          deutsche "Celebrity-PR-Soap" mit Sarah Connor und Marc Terenzi 
          lief an. Bereits das durch Connor wie folgt zusammengefasste Konzept 
          irritiert: "Ich habe mir gewünscht, den Leuten endlich mal 
          zu zeigen, wie total normal mein Leben mit Marc und unserem Sohn Tyler 
          ist..." Endlich mal zu zeigen, wie total normal das Leben von Sarah 
          Connor ist? Was heißt denn hier "endlich"? Dass das 
          Leben von Sarah ziemlich "normal" sein muss, ahnte man doch 
          schon vorher.
         Genau wie Jeanette Biedermann und Yvonne Catterfield hat sich auch Sarah Connor nie von ihren bürgerlichen Wurzeln entfernt - trotz x-fach verkaufter Alben und der hypothetischen Möglichkeit, wirklich das ausufernde Leben eines Stars führen zu können. "Sarah & Marc in Love" zeigt daher vor allem eines: Es gibt wie vermutet keine wilden Exzesse hinter der Fassade des braven Mädchens aus der Provinz, Sarahs Leben ist tatsächlich genauso massenkompatibel und langweilig wie ihre Musik. Diese gelebte Bodenständigkeit kann man natürlich unterschiedlich bewerten. Eigentlich ist gegen diesen Lifestyle ja nichts einzuwenden, es bleibt aber die Frage, was das mit Fernsehunterhaltung zu tun haben soll. Im Teaser von Pro7 wird großspurig angekündigt, dass es als Höhepunkt der ersten Folge einen handfesten Streit zwischen Marc und Sarah zu sehen gibt. Tatsächlich ist Sarah sauer, dass Marc mit seinen Schuhen Dreck hereinschleppt und sie ihm hinterhersaugen muss. Das nimmt sie als Anlass, um ihn mal darauf hinzuweisen, dass er ja grundsätzlich nie etwas im Haushalt tun würde. Das ist also der große Streit, der Höhepunkt dieser Folge. Die Osbournes schmeißen ihre mit Hunde-Urin durchtränkte Couchgarnitur einfach raus und kaufen sich eine neue. Sarah hingegen ist zu geizig sich eine Haushälterin zu leisten und streitet deshalb mit Marc darüber, wer Staub saugen muss. Paris Hilton hat einen P*rno, in dem sie selber mitspielt, Sarah Connor hat nur eine Hütte irgendwo in der Pampa und sagt bei der Begehung Sätze wie "Ich krieg schon nen Orgasmus, wenn ich den Raum sehe!". Das Pro7 auf den "Celebrity-PR-Soap"-Zug aufspringen wollte, 
          ist verständlich. Nur wirkt der Lifestyle von Sarah Connor im Vergleich 
          zu den us-amerikanischen Originalen einfach nur unendlich öde und 
          spießbürgerlich. Nicht, dass die Celebrity-Soaps von Jessica 
          Simpson, Britney Spears, Osbournes, etc. wirklich die hohe Schule der 
          Fernsehunterhaltung darstellen würden (denn da passiert inhaltlich 
          auch nur sehr wenig), aber Sarah Connor ist mit ihrem klischeehaft deutschen 
          Ordnungs- und Sauberkeitsfimmel doch noch einen Zacken ermüdender. nw | |