Pakistan ist als Nachbarstaat Afghanistans in den letzten Wochen 
            sehr zwischen die Fronten geraten und ins öffentliche Medieninteresse 
            gerückt. Popmusik ist nicht der erste Gedanke, der sich bei Pakistan 
            einstellt.
            
            Die Karriere von Strings begann 1990 im Zuge eines pakistanisches 
            Popbooms. Inzwischen hat sich die Vierergruppe, die mit einer Mischung 
            aus Rock, Rap und Hiphop begann auf ein Duo reduziert. Nach achtjähriger 
            Pause präsentieren Bilal Maqsood und Faisal Kapadia als Strings 
            auf ihrem dritten Album flotte Poptöne im eingängigen Bassguitarrensound, 
            der stellenweise sehr an die Gruppe U2 erinnert. Die Hitsingles "Sar 
            kiye yeh pahar" und "Anjane" sind über die Grenzen 
            Pakistans hinaus ein Renner. So verkauft sich das neue Album "Duur" 
            überaus gut im benachbarten Indien  obgleich politische 
            Divergenzen die beiden Länder schon seit Jahrzehnten trennen.
            
            Indische Musikvideokanäle á la MTV haben der Gruppe Strings 
            reichlich Publicity verschafft. Auch die Website der Gruppe (www.stringsonline.net) 
            wirkt sehr zeitgeistig und wurde inzwischen mit internationalen Preisen 
            ausgezeichnet. Neben Infos über die Musiker, 
            ihren bisherigen Alben, Fotos, Noten und Songtexten (leider nicht 
            übersetzt) gibt es auch ein Online-Forum. Hier spiegeln sich 
            in den vergangenen Tagen die Ängste der Menschen in Pakistan 
            und dem Nahen Osten angesichts einer militärischen Eskalation 
            wieder. Die Welt der Popmusik bleibt nicht von der Weltpolitik verschont. 
            Popmusik kann die Welt vielleicht nicht verbessern, aber sie kann 
            unser Verständnis für diese Welt sicher erweitern.
            
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