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Barock (1600-1750)
Barock im katholischen Europa
Barock im protestantischen Holland
 
siehe auch: Amor als Sieger




Peter Paul Rubens, "Raub der Töchter des Leukippos durch die Dioskuren Castor und Pollux", um 1618

Barock im katholischen Europa (1600-1750)

Der von den Reformatoren im 16. Jahrhundert eröffnete Glaubenskampf gegen die katholische Kirche weitet sich im 17. Jahrhundert zu blutigen Kriegen um die weltliche Macht schlechthin aus. Vor dem Hintergrund der politischen Umstürze vereint das Zeitalter des Barock die unterschiedlichsten Geisteshaltungen und Kunstauffassungen, je nach Land und Konfession.

In Italien ist man der gewollten Künstlichkeit des Manierismus überdrüssig und kehrt zu den klassischen Idealen zurück. Die katholische Kirche avanciert im Zuge der Gegenreform zum bedeutendsten Auftraggeber und Mäzen, was sich in monumentalen Darstellungen religiöser Inbrunst niederschlägt. Caravaggio revolutioniert die Behandlung des Lichts mit viel Dramatik, zum Beispiel in seinem Amor als Sieger. Andrea Pozzo erreicht eine illusionistische Raumwirkung in Decken- und Wandgemälden wie der Allegorie auf das Missionswerk der Jesuiten.

Frankreich ist Italiens Monumentalmalerei zu schwülstig. Es zieht einen klaren, strengen Stil vor, den Barock-Klassizismus. Bekanntester Vertreter ist Nicolas Poussin mit einem Faible für antike Mythologie (Midas und Bacchus). Gegen diese klassische Strenge richtet sich wiederum das Werk des Flamen Peter Paul Rubens: Bilder wie der Raub der Töchter des Leukippos stehen für Lichtspiel, Sinnlichkeit und Farbenpracht. Rubens' Landsmann Anthonis van Dyck fertigt feinfühlige Porträts englischer Adliger an. In Spanien schließlich entwickelt der Hofmaler Diego Velázquez besondere Licht- und Farbwirkungen. Sein berühmtestes Werk ist Las Meninas / Die Hofdamen.

Barock im protestantischen Holland (1600-1750)

Im Gegensatz zu den meisten europäischen Staaten nicht unmittelbar von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges betroffen, steigt Holland zum reichsten Land der Welt auf. 1648 erreichen die nördlichen Provinzen der Niederlande die Unabhängigkeit vom katholisch-habsburgischen Spanien und damit zugleich die Religionsfreiheit. Religiöse Darstellungen geraten in den Hintergrund oder werden auf neue Weise ins Bild gesetzt. Die Landschaftsmalerei erfährt ihre Blüte; Genremalerei und Stilleben entwickeln sich zu eigenständigen Bildgattungen.

Frans Hals' Porträtmalerei zeichnet sich durch einen lockeren Pinselduktus aus. Rembrandt Harmenszoon van Rijn ist bekannt für psychologisches Einfühlungsvermögen und für seine Hell-Dunkel-Malweise, zu bewundern in der Nachtwache. In Interieurdarstellungen wie Herr und Dame beim Wein beweist Jan Vermeer die Beherrschung von Perspektive und Licht.

aw