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Hollywood-Klassiker: Schnee am Kilimandscharo
"Schnee am Kilimandscharo"
Henry King
USA 1952

Auf dem schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo liegt das Gerippe eines erfrorenen Leoparden. Was suchte ein Leopard auf dem höchsten Berg Afrikas? Diese Frage beschäftigt Harry in seinen Fieberphantasien. Bei einer Safari hat er sich eine schwere Verletzung zugezogen. Seine Begleiter holen Hilfe. Harrys Ehefrau Helen und einige afrikanische Bedienstete harren bei ihm aus, während die Geier schon warten.

Im Delirium kreisen Harrys Gedanken um sein Leben als Autor von Bestsellern, die ihm zwar zu Geld und Ruhm verhalfen, seinen eigenen Vorstellungen aber nicht entsprachen und nur ein Gefühl des Versagens hinterließen. Er denkt auch über die Frauen in seinem Leben nach: Helen, Liz - eine Gräfin, die sich mit dem erfolgreichen Schriftsteller schmücken wollte - und Cynthia, seine große Liebe. Vor allem die Erinnerung an Cynthia und glücklichere Tage in Paris kehren immer wieder zurück.

"Schnee am Kilimandscharo" hatte alle Voraussetzungen ein Flop zu werden: eine Hemingway-Kurzgeschichte, die auf Spielfilmlänge gestreckt wurde, und im Studio rekonstruierte Schauplätze. Doch es wurde die wahrscheinlich beste Hemingway-Verfilmung - eine an das Medium Film angepaßte Übertragung der kargen Prosa. Der smarte Gregory Peck war nicht die offensichtlichste Wahl für Hemingways kantigen Protagonisten. Doch seine vielschichtige Darstellung eröffnete neue Perspektiven des Hemingway-Helden - gab ihm vor allem Sensibilität. Ava Gardner als Cynthia war die Wunschbesetzung des Autors, der sie als "schönste Frau der Welt" bezeichnete. Sie spielte auch in den Hemingway-Verfilmungen "Die Rächer der Unterwelt" und "Zwischen Paris und Madrid".

vh